Köln. Das ist ein Knaller: Die von RWE mit Verve geheim gehaltenen Braunkohle-Dokumente beweisen die völlige Ungefährlichkeit des konventionellen Energieträgers für Natur und Umwelt! Die Folgen für die Energieversorgung der Zukunft sind aktuell noch nicht abzusehen. Vorsorglich erklärt die Windenergiebranche sich uneingeschränkt solidarisch mit RWE. In einem symbolischen Akt der Brüderlichkeit unter Energieerzeugern vernichten die Windmüller sukzessive alle Dokumente, die die Vorteile der Windenergie gegenüber Braunkohle herausstellen.

Folge der RWE-Leaks: Ökogrüner Dampf wird künftig aus Kühltürmen und Filteranlagen der RWE-Braunkohlemeiler aufsteigen. Die Kraftwerke sind völlig frei von Nebenwirkungen und Folgekosten. (Karikatur: HSB/Archiv)

Die Erneuerbaren-Branche sieht von Werbung in eigener Sache vorerst ab. „Wir würden die Öffentlichkeit doch nur beunruhigen, wenn wir weiter darauf hinwiesen, wie gut, günstig und umweltschonend Erneuerbare Energien sind“, so ein Sprecher der deutschen Windenergiebranche gegenüber Windkraft Satire. Als Windbranche pflege man eine Schicksalsgemeinschaft mit dem Essener Energiekonzern, der vor dem Verwaltungsgericht Köln gegen die Dokumenteneinsicht durch Journalisten klagt.[1]

Braunkohle verursacht weder Folgekosten noch Umweltschäden

Da RWE seit Jahrzehnten ein transparenter, dem Gemeinwohl sowie vor allem dem Umwelt- und Klimaschutz verpflichteter Konzern sei, so der Sprecher, könne es nur einen Grund für das Mauern geben: „Braunkohle ist vermutlich viel sauberer und freier von Nebenwirkungen als viele von uns glauben.“ Die jetzt geleakten RWE-Dokumente belegten eindrucksvoll, so ein Insider zu Windkraft Satire, dass der braune Energieträger weder Kosten noch Umweltschäden verursacht.

Demnach würden die umgegrabenen Reviere Eins-zu-Eins wieder aufgebaut, nur etwas unterhalb des Meeresspiegels eben. „Teure Abfindungen für die enteignete Landbevölkerung sind damit hinfällig.“ Auch den Vorwurf, das unendliche Abpumpen von Grundwasser sei teuer und zerstöre zudem natürliche Kreisläufe und Vegetation, habe RWE zuletzt eindrucksvoll gekontert: mit regionalem Starkregen. Dieser sorge für ausreichend Wassernachschub, der dank des Klimawandels verlässlich und zudem gratis sei.

Menschen sterben? Wärme durch Kohle steigert die Reproduktion in Schlafzimmern!

Eine bösartige Unterstellung sei es zudem, dass RWE Klima- und Menschenkiller sei. So sei es völlig einseitig – wie Greenpeace – zu behaupten, der Betrieb der 300 größten Kohlekraftwerke Europas verursache Atemwegserkrankungen und bringe jährlich 22.000 Menschen den Tod.[2] „Hier muss natürlich die jeweilige Geburtenrate gegengerechnet werden.“ Gerade in kalten Wintern sorge die Heizkraft der RWE-Braunkohle dafür, dass in deutschen Schlafzimmern eine reproduktionssteigernde Wärme entstehe.

Und schließlich, heißt es in den RWE-Papers weiter, habe der Essener Konzern offenbar eine lukrative Verwendung für das bei der Kohleverstromung tonnenweise entstehende Quecksilber[3] entdeckt: Das Nervengift solle für neuartige Messanlagen zur Wetterlage eingesetzt werden, die den geheimen Arbeitstitel „Thermometer Ana-Log“ tragen. Jeder Haushalt in den Braunkohlerevieren solle bald als Deputat ein Gratisexemplar des technischen Wunderwerks erhalten.

Aus Solidarität: Windenergie hält Vorteile der Erneuerbaren bis auf Weiteres unter Verschluss

Allein dieser letzte Punkt zeige die Innovationskraft der Braunkohle. Aber auch, wie selbstlos und umweltschonend RWE seine Geschäfte führe. Die deutsche Windbranche appelliert daher an Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Journalisten, davon Abstand zu nehmen, Einsicht in Unterlagen von Energieriesen zu verlangen. Die positiven Seiten der Windenergie bis auf Weiteres unter Verschluss zu halten sei als eine Art Hungerstreik der Windmüller anzusehen. Er werde erst beendet, wenn RWE wieder in Ruhe mit seinen süßen kleinen Baggern und Schaufeln nach der Kohle graben dürfe: „Die wollen doch nur spielen!“

[1] Gegen die Anfrage von Journalisten des Westdeutschen Rundfunks (WDR) setzt RWE sich gerichtlich zur Wehr, berichtet der WDR.
[2] Als „schmutzigsten Brennstoff der Welt“ bezeichnet Greenpeace die Braunkohle. 22.000 Tote pro Jahr in Europa wegen der Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke hat die Universität Stuttgart im Auftrag der Umweltschutzorganisation errechnet, hier nachzulesen.
[3] Einige der mächtigsten Quecksilber-Schleudern sind im Rheinischen Braunkohlerevier beheimatet, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.

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