CSU-Politiker Göppel kritisiert die eigene Koalition für das Ausbremsen der Windenergie

Die Mühlen mahlen langsam, ehe ein Windrad Wirklichkeit wird. Das gilt für die ausgedehnten Genehmigungsverfahren ebenso wie für die politische Willensbildung. Die dicksten Bretter gilt es bei jenen Parteien und Politikern zu bohren, die seit jeher bevorzugt die Nähe von Vertretern der Kohle- und Atomindustrie gesucht haben und suchen.

Diese alte Verbundenheit schwindet auch nach Fukushima nicht, macht einem wirklichen Sinneswandel im Energiesektor nicht Platz. Das zeigen neue parteiinterne Diskussionen der 2013 aus dem Parlament gefegten FDP, bis dahin Regierungspartei, über eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Dafür stehen aber auch der Koalitionsvertrag von CDU und SPD im Bund, die der regenerativen Energiewende von unten mit Zubaudeckeln für Windenergie und Vermarktungszwängen für Grünstrom enorme Kohlebriketts in den Weg werfen.

Weil die Kritiker selten in den eigenen Reihen anzutreffen sind, verkörpert der CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel für uns mehr als den einsamen Rufer in der Kohlewüste. Er steht auch für den Aufbruch, der selbst in den Reihen der größten Energiewende-Bremsern wie der CSU möglich ist.

Die Zukunft der Energieversorgung sieht der CSU-Politiker in Bürgerhand

Warum Josef Göppel?

Weil er

  1. als einer der wenigen Unionsabgeordneten gegen den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD gestimmt hat. Bewogen haben ihn dazu die schlechteren Bedingungen für den Ausbau der regenerativen Energien, besonders die Hürden für Windenergieanlagen (Referenzertragsmodell);
  2. die Strompreisdebatte scharf kritisiert. Dahinter sei eine gezielte Kampagne gegen die erneuerbaren Energien zu vermuten;
  3. den großen Energieversorgungsunternehmen eine Hauptrolle bei der Verzögerung der Energiewende zuschreibt, da sie in alten Denk- und Geschäftsmustern verharrten und die Herausforderungen der Energiewende nicht rechtzeitig angenommen hätten;
  4. den Grundgedanken der Energiewende darin sieht, die Bürger breit zu beteiligen und somit an die Stelle der Großstrukturen eine dezentrale Energieversorgung zu treten habe;
  5. bereits vor der Atomkatastrophe von Fukushima gegen die Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke und somit gegen die eigene konservativ-liberale Regierung gestimmt hat.

 

In seiner Heimat Mittelfranken arbeitet Josef Göppel aktuell daran, Kleinerzeuger in einer Genossenschaft zu vereinen, um ihrem Strom auch unter erschwerten gesetzlichen Rahmenbedingungen den Marktzugang zu erleichtern.