„Ausbau der Windenergie“ sagen, „Ausbremsen“ meinen – gegen solche Taktiererei haben die Windkraft-Entwickler anzukämpfen. Die „Ja, aber“-Strategen sitzen überall, in den Parteien (→ Politik), Rathäusern, Kreisverwaltungen, den Genehmigungsbehörden von Land und Bund, bei der zivilen und militärischen Flugsicherung (→ Behörden) und nicht zuletzt in den oft gut situierten Lobbyverbänden der konventionellen Energiewirtschaft und auch der Naturschutzverbände (→ Verbände). Und sie finden mit ihrem Gebaren durchaus Gehör in den Gazetten (→ Medien).

IHK Kohle macht Dreck NEU 940 360Wo es eigentlich doch klar formuliert ist: Windräder sind im Außenbereich als Bauwerke privilegiert zu behandeln, natürlich im Ausgleich mit anderen Interessen. Gewollt von Politikern in Bund und Ländern, die aus Klimaschutzgründen für mehrere Jahrzehnte klare Ausbauziele festlegen. Und nicht zuletzt getragen von einer großen Mehrheit der Bevölkerung, die den Umstieg auf regenerative Energiequellen will.

Eigentlich klar.

Und dann beginnt es mit der Blockadehaltung und den „Windräder ja, aber“-Einschränkungen.

Ja, aber nicht zu nah an meinem Dorf. Ja, aber nicht ein, sondern zwei oder besser drei bis vier Kilometer entfernt von Siedlungen. Also mitten hinein in Landschaften, die viele als vermeintlich unberührt betrachten. Wo Natur- und Artenschützer schon ihr „Ja, aber“-Messer wetzen und die vermeintlichen Vorranggebiete in kleine Fitzel zerschneiden wollen.

Die Initiativen und Verbände, die die Energiewende verlangsamen, haben sich im Internet längst eine Plattform geschaffen als windkraftgegner. Nicht selten arbeiten sie Hand in Hand mit Menschen und Organisationen, die Natur- und Artenschutz groß auf ihre Fahnen geschrieben haben. Auf das Urteil der vermeintlichen Natur- und Artenschützer wiederum verlassen sich viele Genehmigungsbehörden und bremsen so zusätzlich die ohnehin langwierigen Entwicklungsprozesse, in denen die Verträglichkeit der Windenergie am jeweiligen Standort überprüft wird.

Die wirtschaftlichen Interessen mancher Naturschutzverbände, ihr Geschäftsbetrieb, ihre Öffentlichkeitsarbeit, die Finanzierung ihrer Kampagnen, ihre öffentlichen Zuschüsse und ihr Spendenaufkommen dürfen kein Tabuthema sein – nur weil sie vorgeblich als Mitstreiter gelten. In Wirklichkeit aber verhindern sie mit ihrem Ruf, ihrem Einfluss und ihrem Geld das rasche Umsteuern zu einer umweltverträglichen und wirtschaftlich vernünftigen Energiewende. Und unterscheiden sich damit nur unwesentlich von anderen Lobbyverbänden.