Daniel Kehlmann arbeitet Gerüchten zufolge an einer Fortsetzung seines Erfolgsromans Die Vermessung der Welt. Der Arbeitstitel des neuen Buches lautet Die Vermessung ostfriesischer Schlagschatten. Wie der Autor auf Nachfrage von Windkraftsatire mitteilte, sei er tatsächlich durch ein großartiges Naturschauspiel in der Nähe Leers inspiriert worden. Deutlicher wollte Kehlmann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht werden.
Gewohnt investigativ hat Windkraftsatire die volle Wahrheit, die dem Roman zugrunde liegen soll, recherchiert. Es ist fürwahr großer Stoff. Er spielt auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien, im Winter, und auch ein Gericht auf unterer Ebene ist ein Schauplatz.
Die wahre Geschichte geht so: Ein Mann aus dem Hinterland der ostfriesischen Küste beobachtet einen frisch entstandenen Windpark mit Adleraugen. Zur Winterzeit entgeht ihm nicht, dass die rotierenden Windradflügel einen Schatten in Richtung seines Hauses werfen. Um das Übel von sich fern zu halten, zückt der Mann unerschrocken einen Fotoapparat und schießt eine Serie über den Schattenwurf.
Mit prächtigem Beweismaterial ausgestattet, reicht der Mann Klage gegen den Betrieb des Windrads ein und tritt siegesgewiss vor einen Richter. Der waltet seines Amtes und weist den Kläger darauf hin, dass der Schlagschatten auf den Fotos zehn Meter vor dessen Haus ende. „Ja, sicher“, tönt der naturwissenschaftlich Hochbegabte, „und wenn das jetzt im Winter schon so ist, wie weit reicht der Schatten dann erst im Sommer?“
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Nachtrag: Die Veröffentlichung von Kehlmanns Vermessung ostfriesischer Schlagschatten verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Richter und Kläger konnten sich bisher nicht einigen, bei wem die Rechte an dem dramatischen Stoff liegen.
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