Der Hindernislauf für die Erneuerbaren Energien geht weiter. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will jetzt sogar verhindern, dass von Olympia in Rio ein Signal für den globalen Klimaschutz ausgeht. (Karikatur: Heinrich Schwarze-Blanke, HSB-Cartoon)

Der Hindernislauf für die Erneuerbaren Energien geht weiter. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will jetzt sogar verhindern, dass von Olympia in Rio ein Signal für den globalen Klimaschutz ausgeht. Ein Staffellauf pro Windenergie soll ohne Zieleinlauf bleiben. (Karikatur: Heinrich Schwarze-Blanke, HSB-Cartoon)

Klimatische Turbulenzen bei Olympia! In den Leichtathletik-Wettbewerben von Rio werden zwar erstmals Staffelläufe ausgetragen, bei denen Läufer kleine Windräder anstelle von Stäben übergeben. Allerdings darf es auf Intervention der beiden großen Sportnationen Deutschland und Bayern keinen Zieleinlauf geben.

Vier Jahre nach dem letzten Klimagipfel in Rio wollte die Sportwelt im Zeichen der Ringe eigentlich ein Signal für den globalen Klimaschutz senden. Verwässert wird dies allerdings auf Drängen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Er hat gerade in Deutschland den Unüberwindliche-Hürden-Lauf für Windenergie erfunden, der qua EEG-Gesetz ab 2017 ausgerichtet wird. „Solange ich regiere, wird Windenergie weder in Berlin, Rio noch sonstwo auf der Welt ihr Ziel erreichen“, so Gabriel, „ein Ausbauziel schon gar nicht“.

Bayern nominiert „Ja, aber nicht hier“-Wutbürger für den Staffellauf

Zudem beharrt der bayerische Staatspräsident Horst Seehofer für die im August stattfindenden Olympischen Spiele darauf, deutlich sichtbare Schriftzüge auf Staffelstäben und Laufshirts anzubringen. Auf den Stäben müsse demnach „Ja zur Windkraft“ stehen, auf den Trikots jedes Starters „…aber nicht hier“. Bayerns Sportminister Joachim Herrmann schwört Stein und Kohle: „Für Bayern werden nur absolute Experten an den Start gehen: ausschließlich Mitglieder unserer Bürgerinitiativen gegen Windkraft!“

Zähneknirschend hat der Präsident des Internationalen Ök-Olympischen Komitees (IÖC) bereits zugestimmt. Thomas Bach wörtlich: „Andernfalls hätte Seehofer die Mannschaft Bayerns sofort von den Olympischen Spielen abgezogen.“ Einen Boykott der erstmals unter eigener Flagge teilnehmenden Süddeutschen wollte offenbar niemand riskieren.

„Kämpft, bis ihr mit eurer Energie am Ende seid“

„Wir haben immer noch grüne Spiele“, so Bach trotzig. Schließlich sei der Stabhochsprung gerettet worden. Er wird ebenfalls mit Windrädern anstelle von Sprungstäben durchgeführt. Auch im Speerwerfen schleudern die Sportler aerodynamisch gestylte Windspargel. Dass Gabriel und Seehofer im Stabhochsprung die zu überspringende Querlatte und im Speerwurf die Weitenmessung verboten haben, verschwieg Bach verschämt.

Allen umweltbewegten deutschen Startern in Rio stellte Bundeswirtschaftsminister Gabriel zum Trost eine Urkunde in Aussicht. Mit der Widmung: „Sie kämpften, bis sie mit ihrer Energie am Ende waren.“

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