Nervenspiel: Für das Abtragen des einsturzgefährdeten Paderborner Doms bleibt kaum noch Zeit. Der Glockenturm (links) neigt sich bereits bedrohlich, die Windvernunftbegabten tragen im Bauzelt (vorne) bereits die Stützpfeiler ab. (Foto: Windkraft Satire)

Das Mysterium wiederholt umstürzender Weihnachtsbäume in Paderborner Haushalten ist entschlüsselt!

Nicht unfähige Familienväter, sondern den rissigen Karstboden der Umgebung macht das „Regional-Bündnis Windvernunft OWL-Sauerland“ (RB WOWL-Sau) für die „schöne Bescherung“ verantwortlich. Gebäude gerieten unmerklich in Schieflage und mit ihnen die Tannen. Noch schlimmer aber: Von dem löchrigen Untergrund gehe höchste Lebensgefahr aus, die das Bündnis mit der Total-Evakuierung Paderborns noch vor Weihnachten bannen will.

„Erst kippen die Tannen, dann die Windräder und schließlich ganz Paderborn!“

Für überzogen hält der oberste RB WOWL-Saudi Heinrich Brinkmann die Forderung nach Zwangsumsiedlung Zehntausender nicht. „Erst kippen die Tannen, dann die Windräder – und am Ende versinken ganze Gebäude in Erdspalten“, warnt er. „Paderborn darf kein zweites Troja oder Atlantis werden! Wenn wir es mit der Sicherheit der Menschen ernst meinen, können wir nicht tatenlos zusehen.“ Ein entsprechender Eilantrag auf den Exodus der Paderborner (Land-)Bevölkerung ist beim Bundesverwaltungsgericht eingegangen und soll noch heute beschieden werden.

Ursprünglich wollte das Bündnis im November 2016 lediglich ein paar Windräder im Randgebiet Paderborns torpedieren[1], wie es das Querulantengebot der RB WOWL-Sau-Satzung vorschreibt. So wurde die Standsicherheit einer Mühle in Lichtenau angezweifelt, deren gültiges Bodengutachten nach Ansicht des Bündnisses „nicht ausreichend“ sei. RB WOWL-Sau schaltete den Geologischen Dienst NRW ein. Damit wurde eine bürokratische Lawine ausgelöst, die nun selbst den Paderborner Dom mit sich reißt.

Paderborner Exodus: Der Dom kommt mit

Postfaktische Fotos des Regionalbündnisses Windvernunft warnen davor, dass der Dom (oben) so leicht umzufallen drohe wie reihenweise die Windräder der Region (unten). (Repro: Windkraft Satire)

Denn das Vernunft-Bündnis begann heute Mittag bereits, erste Pfeiler der Seitenschiffe abzutragen. Teile des Gotteshauses sind bereits eingerüstet, Baustellenzelte sollen die ungläubigen Blicke Gläubiger fernhalten (siehe Foto). „Der Dom steht auf besonders tückischem Gletscherspalt-Karst“, warnt Heinrich Brinkmann, „das hätte doch spätestens Bischof Imad beim Neubau im 11. Jahrhundert auffallen müssen!“ Dass der Dom nicht längst eingestürzt ist, grenze an zwei Wunder.

Leider, so Brinkmann, könne Alt-Bischof Imad nicht mehr dafür belangt werden, die Jahrtausende alte Tradition von „Rotationskernbohrungen mit durchgehender Gewinnung gekernter Proben“ unterlassen zu haben. Diese müssten – nach der Erprobung in Windparks – nun endlich auch flächendeckend auf den rund 200 Quadratkilometern Paderborner Fläche vorgenommen werden. Vorher dürfe kein Mensch ins Sperrgebiet zurückkehren.

Erzbischof untröstlich – Auch er muss ins Exil „Garzweiler II“

„Mer losse d’r dom bei Kölle wieder aufbauen“, summte Brinkmann-Stellvertreter Hubertus Nolte derweil ein bekanntes Kirchenlied. Es war der vergebliche Versuch, den in Tränen aufgelösten Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker zu trösten. Alle Paderborner und der Dom sollen im grundguten Braunkohlerevier Garzweiler II neu angesiedelt werden. „Bis Heiligabend wird das aber eng, wir empfehlen allen daher unterwegs die frühzeitige Herbergssuche“, so Bündnis-Chef Brinkmann.

[1] Es ist ihr voller Ernst: Mitglieder des Regionalbündnisses „Windvernunft“ betreiben abgrundtiefe Recherche, damit bloß kein Windrad wackelt. Ein Bericht dazu steht hier.

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