Draufgehen oder nicht, ... es kann in jedem Fall in die Hose gehen!

Draufgehen oder nicht, … es kann in jedem Fall in die Hose gehen! (Karikatur: © Heinrich Schwarze-Blanke, www.hsb-cartoon.de)

Neulich im Verkehrsfunk. „Achtung, Achtung, dies ist eine dringende Warnung an alle Toilettenbenutzer entlang der Bundesautobahn 3 zwischen Aschaffenburg und Nürnberg. Falls Sie die Rastplätze Fronberg ansteuern wollen, kann die ordnungsgemäße Versorgung mit WC-Spülwasser nicht mehr garantiert werden. Alle Menschen mit dringenden Bedürfnissen werden gebeten, in Unterfranken ein anderes stilles Örtchen anzufahren. Wir wiederholen: Achtung, Achtung, dies ist eine dringende Warnung…“

Wir klinken uns kurz aus der Eilmeldung aus, um den überaus wichtigen Tatbestand zu erläutern. Wasser, auch jenes, das wir in Demut durch unsere Kloschüsseln jagen, ist uns lieb und teuer. Wasser ist ein kostbares Gut auf dieser Welt und leider nicht überall in ausreichendem Maße und der nötigen Qualität verfügbar. Deswegen müssen die Energieversorger der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich zurecht – und nicht zuletzt wegen der Rastplatz-Klos an der Autobahn 3 – die Gretchenfrage stellen lassen: Wie haltet ihr es mit dem Trinkwasserschutz?!

Anschlag auf die menschliche Notdurft

Fracking ist dabei der Schmutzfink. Verdreckt die Methode nach Auffassung umweltbewusster Europäer doch Boden und Grundwasser, weil eine Wasser-Chemikalien-Mischung unter Hochdruck ins Gestein gejagt wird, um Erdöl und Erdgas zu lösen. Gut, dass der Wasserzweckverband „Fernwasserversorgung Mittelmain“ höchst wachsam ist und bei einem dieser skandalösen Energiegewinnungsprojekt Alarm geschlagen hat.[1] Ein Projekt, das auch unmittelbar die WC-Anlage am unterfränkischen Autobahn-Rastplatz gefährdet. Ein Anschlag auf die Bewässerung der menschlichen Notdurft an Autobahnen droht! In Fronberg steht aber viel mehr auf dem Spiel: Hat nicht die Feuerwehr Helmstadt zuletzt im September 2013 in Klonähe sogar einen Brand löschen müssen, mit Wasser (!), weil versenkbare Abfallcontainer Feuer gefangen hatten?![2]

Wenn ihm der Hintern heiß wird, ist dem Menschen überhaupt nicht zum Spaßen – weder auf dem Thron noch bei der Müllspende.

„Kein Fracking in Hettstadt, frisches Wasser für Fronbergs Lokusse!“, schmettern wir daher in einem vielstimmigen Chor mit den Wasserschützern dem Landratsamt Würzburg entgegen. „Widerrufen Sie die Genehmigung für das Frack…“

Stürzt das Rad, bevor es stürzt!

Einen Augenblick, bitte. Aus der Regie kommt die Information, dass die Eilmeldung des Verkehrsfunks nicht vollständig übermittelt wurde.
Wie, bitte?
Beim Schutz der Wasserversorgung des Autobahn-Klos Fronberg geht es gar nicht um das Verhindern von F R A C K I N G?
Nicht??
30 000 Einwohner des Landstrichs Helmstadt mit Hettstadt und Holzkirchhausen, Waldbüttelbrunn und Mädelhofen müssen gar nicht vor verseuchtem Grundwasser Angst haben???

In diesem Fall ist das böse Energieprojekt … ein, ein, ein … einzelnes W I N D R A D?

Und das wurde vom Landratsamt Würzburg in ziemlicher Nähe des Trinkwasserhochbehälters Küruh genehmigt? Mit dessen Hilfe wiederum 30 000 Menschen und auch die schönen Fronberger Autobahnklos ihren Durst löschen?

Und schließlich besteht die schier unermessliche Gefahr für das kostbare Klo- und Kranwasser der Gegend darin, das Windrad könne umfallen und mit einer Punktlandung exakt auf den Trinkwasserhochbehälter knallen? Der dann „langfristig“ kein Wasser in die Gemeinden und die Parkplatz-Toiletten pumpen könne, wie die Windrad-Gegner prophezeien?[3]

Da sind wir erst einmal platt wie ein von einem heimtückischen Windrad erlegter Wassertank.

Windenergie ist das wahre Fracking!

Für dieses grauenvolle Szenario ist das Wort Skandal zu klein, das stinkt zum Himmel wie verstopfte Plumpsklos. Haben die ewigen Ja-Sager im Landratsamt Würzburg denn Verstopfung im Hirn? Wo doch täglich, ach was, minütlich diese Windspargel einknicken und Lebewesen auslöschen wie ein Atom-GAU es nicht besser hinbekommen könnte? Da muss der notdürftige Mensch sich doch aufraffen, endlich den Hintern hoch bekommen und den Windmachern mit einem furztrockenen Klospruch ans Bein pinkeln:

„Reißt der Windkraft die Ökomaske vom Gesicht! Windenergie ist das wahre Fracking! Trinkwasserschutz jetzt. Nieder mit dem Windrad an der A3! Rettet die Autobahn-Klos Fronberg, bevor beim allerheiligsten Geschäft noch ein Unglück geschieht!“

 

[1] Lob für den mit allen Wassern gewaschenen Zweckverband kommt dafür hier von einem rührigen Anwalt
[2] Der Einsatz der Feuerwehr in unmittelbarer Nähe der Autobahnklos ist hier dokumentiert
[3] Der reinste Wahnsinn, der da von einem Windrad ausgeht, wird hier aufgelistet
1 Kommentar
  1. Liebe Windkraftsatiriker,
    euren hochgeschätzten Artikel möchte ich nur um eine Kleinigkeit ergänzen, und zwar um den in Wissenschaft und Technik allseits bekannten Untersatz aus Murphy´s Gesetz:

    Ein Werkzeug, das versehentlich in ein Gerät fällt, landet unweigerlich an der Stelle, wo es den größten Schaden anrichten kann. (auch als selektive Gravitation bekannt)

    In ihrer großen Weitsicht haben dies also die fränkischen Beamten messerscharf erkannt und kühn auf das tückische Windrad angewendet. Dass es sich bei der besagten Windenergieanlage um eine Enercon E101 handelt, die gar kein Getriebe und somit auch kein Getriebeöl besitzt, haben die Beamten leider ebenso kühn unter den Tisch fallen lassen.

    Viele Grüße aus Hamburg wünscht Euch
    Stefan Kopp Dipl.-Ing. (FH)
    http://www.windenergie-im-binnenland.de

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