Der Spaß am Regieren ist Angela Merkel in der vierten Amtszeit komplett vergangen. Und doch sorgen ausreichend Komiker bei den Christdemokraten für Abwechslung und Unterhaltung. Ganz neu in der Bütt: der selbst ernannte Energieexperte Jens Koeppen. Von ihm stammt der Witz des Sommers, der in Berlin und im Bund noch immer Lachsalven auslöst. Der geht so: „Wie kann die Energiewende gelingen? – Durch einen vorübergehenden Ausbaustopp von Windkraftanlagen.“

Wer solche Energieexperten hat wie die CDU, muss sich über Klimakiller Donald Trump nicht mehr aufregen: Jens Koeppen will Windenergie auf Null stellen, um die Energiewende voran zu treiben. (Karikatur: Windkraft Satire, Foto: Deutscher Bundestag / Julia Nowak)

Mensch, Koeppen, das ist ein Kracher! Ein Burner aus dem überhitzten Oberstübchen des CDU-Bundestagsabgeordneten. Windkraftfeinde wälzen sich vor Lachen, die alten Energiekonzerne räumen schon Aufsichtsratsposten für den Energieweisen aus der Uckermark frei. Der Witz wird unschlagbar gut, wenn man einen Blick auf Koeppens Begründung wirft. Erst sollen neue Stromnetze her, dann sei auch Platz für die neue Energie da.[1] Tätä – ein Tusch für diese zweite Pointe. Dazu würzt er mit den Klassikern nach: Am besten 400 Kilometer Abstand von Windrädern zur nächsten Bebauung, plus Abschaffen der Privilegierung der Windmühlen im Außenbereich – da legt der heiße Klimawandel vor diebischer Freude noch eine Schüppe Braunkohle nach.

Wenn Koeppen weiter so kompromisslos kalauert, funkt der gelernte Antennen- und Elektrotechniker demnächst ganz sicher direkt aus dem Kanzleramt. Damit die Uckermark nach Merkel den zweiten Kanzler in Folge stellt, muss Koeppen aber noch mehr liefern. Hier todsichere Tipps, mit denen Jens Koppen die Gleichung »Ausbau-Moratorium für Windräder = Durchbruch für die Energiewende« auf seine anderen Spezialgebiete übertragen kann. Koeppen sitzt für die CDU-Bundestagsfraktion nicht nur im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, sondern auch (stellvertretend) im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Koeppen kalauert weiter: Autos abschaffen, um Staus zu verhindern

Thema Verkehr: Die Lösung für sämtliche Mobilitätsprobleme a la Koeppen: Keine Autos, kein Stau! Der Verkehrsinfarkt auf deutschen Straßen ist ganz simpel durch sofortige Fahrverbote für Autos und Lastkraftwagen zu verhindern. Natürlich nur vorübergehend, bis alle Autobahnen sechs- bis achtspurig ausgebaut sind. Wie bei den Stromtrassen gilt: Es sind die fehlenden Verkehrsnetze, stupid!

Das berührt natürlich zugleich das Thema Wirtschaft.
Koeppen verfügt ein Ausbau-Moratorium für sämtliche Automobile. Vorübergehend!1!! Autobauer dürfen nur noch ihre Ladenhüter verhökern und müssen die Fabriken stilllegen. Koeppen sagt: „Die Unternehmer werden jubeln, weil Lohn- und Produktionskosten ins Bodenlose fallen.“ Wieder so ein Knallerwitz – frag nach bei den Umsatz- und Beschäftigtenzahlen in der Windradbranche…[2]

Einer geht noch: Surfen reduzieren, um Datennetze zu entlasten

Thema digitale Infrastruktur: Auch hier macht der CDU-Politiker „Nägel mit Koeppen“[3]. Deutschland ist beim Thema schnelles Internet Entwicklungsland, nur Mars und Venus rangieren beim Glasfaserkabel-Ausbau hinter den Deutschen. Koeppen weiß Bescheid und Rat: Surfen, chatten und streamen nur noch nachts zwischen Zwölf und halb Eins, natürlich vorübergehend. Kommunen können tagsüber in Ruhe ihre Datenautobahnen ausbauen. Telekommunikationsanbieter müssen sich nicht länger mit genervten Bürgern und Unternehmen herumschlagen. So schnell ist der digitale Datenkollaps abgewendet.

Jens Koeppen ist einfach ein kluger Kopp. Einer, bei dem der Ausbau von Verkehrswegen, Datenautobahnen und Energienetzen Vorfahrt genießt. Einer, dem wir die Zukunft der Mobilität, Digitalisierung und Windenergie blind anvertrauen können. Weil er in Leitungen, Leitungen und noch einmal Leitungen denkt. Kein anderer verkörpert die lange Leitung wie er. Jens Koeppen ist das personifizierte Sommerloch.

[1] Koeppens Visionen für die Energiewende sind zitiert nach dem Branchendienst Heise.
[2] Zuletzt berichtet das Fachmagazin Erneuerbare Energien über den drohenden Verlust von Jobs in der Windkraftbranche.
[3] Wortwitz komm raus: Lockere, lustige Schlagzeile über einem Foto auf Jens Koeppens Website.

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