Statt Statue: Dieser Maulwurfshügel in Elsdorf soll künftig den Namen Effertz-Mies-Denkmal tragen. Zuvor muss aber das von Energiewende-Aktivisten angebrachte Windrad entfernt und das Gelände großräumig gesichert werden. (Foto: © Windkraftsatire.de)

Statt Statue: Dieser Maulwurfshügel in Elsdorf soll künftig den Namen Effertz-Mies-Denkmal tragen. Zuvor müsse aber das von Energiewende-Aktivisten angebrachte Windrad entfernt und das Gelände großräumig gegen ähnliche Provokationen gesichert werden, heißt es aus dem Elsdorfer Rathaus. (Foto: © Windkraftsatire.de)

Maulwurfshügel statt Monument: Überraschend hat die niederrheinische Stadt Elsdorf aus Geldnot einen Denkmalentwurf mit den Konterfeis der früheren Stadtspitze beerdigt. Prämortal sollten Bürgermeister Effertz und Beigeordneter Mies für ihren jahrelangen Einsatz gegen die Windenergie geehrt und auf eine Stufe mit deutschen Geistesgrößen wie Goethe, Schiller, Marx und Engels gestellt werden. Jetzt könne lediglich ein Maulwurfshügel an die Lokalhelden erinnern, erfuhr Windkraftsatire.de aus für gewöhnlich unverzichtbaren Quellen.

Effertz und Mies wie Goethe und Schiller, Marx und Engels

Wilfried Effertz und Johannes Mies hatten bis in die Zeit nach ihrer Pensionierung ein einzelnes Windrad bekämpft, das im Nachbarort Niederzier steht und von einem Elsdorfer Ratsmitglied betrieben wird. Heroisch ließen Effertz und Mies 2013 die Erde ausheben, um die Anschlusskabel des Rades unter Elsdorfer Gebiet zu vernichten.[1] Schon damals entgegneten sie Kritikern: „Wir sind keine Maulwürfe, wir handeln weitsichtig!“ Schließlich seien die Kabel böse und absichtlich in einer Tiefe verlegt, die der Kommune keinen Wegezoll einbrachte. Als die Bagger im letzten Moment gestoppt wurden, riefen Effertz und Mies die Gerichte an. Sie boten sogar schimpfenden Richtern die Stirn, die ihre Klagen als „Kinderkacke“ geißelten.[2]

Oberlandesgericht zeigt Stadtrat den Windvogel

„Kinderkacke“ hielt die Ratsmehrheit in Elsdorf für eine Auszeichnung und nicht davon ab, bis zuletzt auf die wegweisende Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf zu setzen. Das zeigte den Politikern im November 2015 aber fröhlich den Windvogel, sodass die Elsdorfer Maulwurf-Saga zum Bedauern vieler Beobachter jetzt zu Ende geht. Denn das Windrad Niederzier bleibt am Netz, sein Kabel in der Elsdorfer Erde.

Dabei hatte Elsdorf alles so schön eingestielt. „Wir verkohlen die Windenergie“ war als Slogan für das Effertz-Mies-Mahnmal ausersehen, das entweder dem Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar oder dem Marx-Engels-Monument in Berlin nachempfunden werden sollte.

100.000 Euro aus dem Denkmal-Topf zwangsgepfändet

In der sozialistischen Sparversion ersetzte die heimische Braunkohle Bronze als Baumaterial. Ihr wurden am Ende aber keine großen Aussichten mehr eingeräumt. „Wir konnten uns nicht einigen, welcher unserer beiden Energie-Visionäre in sitzender und welcher in stehender Position gezeigt werden sollte“, sagten Sprecher der Fraktionen nach klimatisch schwierigen Beratungen im nahen Braunkohle-Tagebau Hambach.

Die Diskussionen lösen sich nun in sauberer Luft auf. Denn die im Elsdorfer Haushaltsentwurf für das Effertz-Mies-Denkmal vorgesehenen 100.000 Euro sind vom Gerichtsvollzieher auf Antrag des Bundes der Steuerzahler beschlagnahmt worden. Schließlich gehört zur Hinterlassenschaft Effertz‘ und Mies‘ ein Schuldenberg im hohen fünfstelligen Bereich. Dieses Steuergeld hat das Duo am Ende im Kampf gegen das Windrad in Niederzier versenkt. Gerichts-, Anwalts-, Gutachter- und Schadenersatzkosten müssen nun aus dem Denkmal-Topf beglichen werden.

Maulwurfshügel als Wallfahrtstätte für Windenergie-Feinde

Effertz und Mies sollen indes auf andere Weise für ihre bodenlose Verteidigung des Elsdorfer Erdreichs geehrt werden. Der Rat überlegt, die beiden nächsten entstehenden Maulwurfshügel mit Bronze zu übergießen und sie nach der früheren Stadtspitze zu benennen. In einer Resolution wird die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, so könne doch noch eine Wallfahrtstätte für alle Windenergiefeinde der Region entstehen. Am liebsten auf Niederzierer Gebiet unweit des Windrades. Für diesen Fall wolle Elsdorf alle juristischen Mittel zur Annexion des Areals und der Maulwurfshügel ausschöpfen. „Der Kampf geht weiter“, soll Ex-Bürgermeister Effertz in den Schreibtisch seines ehemaligen Büros geritzt haben.

[1] Hier steht Teil 1 der Elsdorfer Maulwurf-Saga.
[2] Hier folgt die Fortsetzung der Saga.

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